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8. Kieler Entenrennen

Zufällig stolperte ich vor kurzem über dieses Plakat, und wurde neugierig. Das Kieler Entenrennen habe ich die vergangenen Jahre wenig bis gar nicht wahrgenommen. Doch in diesem Jahr findet es zugunsten der Kieler Diabetes Helden statt.

Entenrennen

Termin ist Pfingstmontag, 20.05.2013, und Enten zum Lospreis von 5€ das Stück können in verschiedenen Verkaufsstellen in Kiel und Umgebung bereits gekauft werden. Diese dürfen bemalt und verziert werden, jedoch nicht getunt. Die schnellsten Enten, bzw. deren Besitzer, dürfen sich dann über Preise im Gesamtwert von knapp 20.000€ freuen – und natürlich auch darüber, den Diabetes Helden geholfen zu haben.

Mal sehen, ob ich eine solche Ente ergattern kann!

Diabetes Helden

Die Diabetes Helden kümmern sich um Aufklärung und Schulung von Kindern und Jugendlichen mit Typ 1 Diabetes, deren Angehörige sowie die Kindergärten und Schulen. Sprachbarrieren bei Menschen mit Migrationshintergrund und Hilfe für Betroffene aus sozial schwachen Familien sind ebenfalls ein wichtiges Thema des Vereins. Zudem werden beispielsweise auch Babysitter („Typ 1 Sitter“) vermittelt. Eine gute Sache, wie ich finde!

Dear Diary,…

angeregt von Tine, die sich sehnlichst mySugr für Android wünscht, bin ich mal wieder auf das leidige Thema der schriftlichen Blutzuckerdokumentation gestoßen. Zu jeder BZ-Messung, zu jeder Mahlzeit, jeder Insulininjektion, jeder außergewöhnlichen Belastung etc. mache ich mir derzeit eine kurze Notiz in mein Tagebuch von Lilly Diabetes. Das nutze ich seit der Diagnose, und das ist nun genau zur Hälfte voll geschrieben.

Immer noch suche ich nach einer geeigneten Alternative. Auf dem iPhone gibt es da so einiges, doch so richtig begeistern konnte mich bisher nichts. Angefangen bei der VitaDock App, die die Messwerte vom GlucoDock direkt abspeichert, jedoch einige große Mängel aufweist. Mit dem Support von Medisana hatte ich diesbezüglich einen netten Austausch, darum verzögert sich mein Praxisbericht zum GlucoDock auch noch ein bisschen bis zum nächsten Softwareupdate.

Eine Auswahl verschiedener Diabetes-Apps für das iPhone

Eine Auswahl verschiedener Diabetes-Apps für das iPhone

Eine der ersten Apps, die ich bereits in der Klinik ausprobiert habe, war Diabetes+. Doch auch hier empfinde ich das Eintragen der Werte eher lästig.

Das eingangs erwähnte mySugr habe ich mir auch schon angesehen und ein paar Kritikpunkte an den Support weitergeleitet, die ebenfalls nett beantwortet wurden. Auch hier steht ein größeres Softwareupdate in Aussicht, welches ich noch abwarten werde.

Solche digitalen Tagebücher kann man sich nicht mal eben in fünf Minuten anschauen und dann ein Urteil fällen. Für mich müssen sie einen Balanceakt zwischen verschiedenen Kriterien meistern, der fast nicht zu schaffen ist. Beispiel:
-keine Hindernisse – die App muss schnell starten und mir vom Start weg anbieten, einen neuen Messwert anzulegen
-kein Fingerknoten – die Messwerte sollen schnell und unkompliziert einzugeben sein samt Uhrzeit, IE, BE, Sport, Notizen
-vernünftige Statistik – hier scheiden sich die Geister. Die sofortige Visualisierung der Messwerte der letzten Tage und Wochen ist ein enormer Vorteil der Apps gegenüber der schriftlichen Tagebücher. Und gleichzeitig tun sich viele Entwickler schwer damit, gute Statistiken bereitzustellen.
-Sync – ich will das Tagebuch bzw. eine Übersicht der letzten Messwerte jederzeit auch am Rechner abrufen können. Geht das iPhone verloren oder kaputt, so soll wenigstens das Tagebuch erhalten bleiben
-Export – per Mail oder pdf in einer angemessenen Übersicht. Für mich, oder für den Arzt

Letztlich kann ich mir gut vorstellen, in wenigen Wochen meine Blutzuckerdokumentation nur noch auf dem Smartphone zu führen. Und es wird die App werden, die mir die wenigsten Steine in den Weg legt.

Sommerzeit

Arg, diese Zeitumstellung. Mir fallen nicht viele Dinge ein, die noch unnützer sind. Aber wir müssen uns damit abfinden, ergo sämtliche Uhren anpassen – sofern diese es nicht automatisch tun.

Als mein Blick am Sonntagmorgen auf mein neues Messgeräte-Arsenal fiel, sank meine Motivation sofort gen Keller. Natürlich stellen so gut wie alle Geräte die Uhrzeit nicht automatisch um. Und natürlich sind die Einstellungen oftmals nicht trivial. Das Contour XT zeigt dies auf vollen drei Seiten der Bedienungsanleitung.

Also fing ich an. Im ausgeschalteten 3 Sekunden lang die M-Taste drücken…

Btw., vergesst nicht auch eure Kameras etc. umzustellen

Erste Sporteinheit

Gestern Abend lief, wie jeden Mittwoch, der #dedoc – an dem ich aber nicht teilnehmen konnte. Eigentlich schade, war das Thema des Abends doch Diabetes und Sport. Doch stattdessen habe ich das erste Mal seit der Diagnose wieder mit meiner alten Mannschaft einen ganzen Abend lang Volleyball gespielt!

Darauf habe ich mich sehr gefreut, und natürlich auch vorbereitet. Wie sehr der Zucker bei anstrengender körperlicher Betätigung in den Keller gehen kann, das habe ich zuvor nur bei einer Spinning-Einheit in der Klinik testen können.

Folgendermaßen bin ich an die Sache herangegangen: Das Abendessen, bestehend aus 7 BE, habe ich nur zur Hälfte mit Bolusinsulin abgedeckt – ich spritzte 4 Einheiten. Eine Stunde später, also unmittelbar vor der Abfahrt zur Halle, maß ich einen BZ von 256 mg/dl – etwas mehr als ich erwartet hatte, aber noch nicht im kritischen Bereich. Mit einem zu hohen Blutzucker sollte man nämlich auch keinen Sport betreiben. In der Schulung sagte man mir, dass man mit einem Zucker von 300 mg/dl keinen Sport machen sollte, sondern lieber einen Ketontest machen. Fragt hierzu aber lieber nochmal den Diabetologen eures Vertrauens.

Eine Stunde nach Trainingsbeginn (incl. Begrüßung, Netzaufbau, Warmspielen etc.) machte ich den ersten BZ-Test – der bereits auf 116 mg/dl gefallen war. Krass, das ging fix. Also aß ich die Hälfte meiner Banane und einen Traubenzucker, und spielte weiter. 30 Minuten später – 109 mg/dl und der Rest der Banane. Weitere 30 Minuten später – 113 mg/dl und noch zwei Traubenzucker, und es folgte etwa noch eine halbe Stunde intensives Spiel. Zum Ende des Tages nahm ich vorsichtshalber noch einen Traubenzucker, und maß erst zu Hause wieder – diesmal 155 mg/dl um 23:15 Uhr.

Das ging ja gut! Ich war mir nicht ganz sicher, inwieweit sich der Zucker nach dem Sport noch verändern wird, aber das hängt sicher auch von der Art der Betätigung ab. Wenn ich, falls der Frühling dieses Jahr wirklich noch mal kommen sollte, wieder meine Laufschuhe auspacken werde, dann werde ich das Thema noch weit vorsichtiger angehen. 155 mg/dl erschienen mir aber als ausreichend sicher für die Nacht. Um 7 Uhr morgens hatte ich dann einen Wert von guten 95 mg/dl.

Also alles richtig gemacht? Ich schätze für mich, dass es besser nicht hätte laufen können. Vor einer geplanten Sporteinheit lieber eine Kohlehydrat-reiche Mahlzeit essen und den Bolus etwas sparsamer bemessen, dann kann man mit einem guten Puffer in die Aktivität einsteigen und muss nicht noch zusätzliche BE einwerfen. Und während des Sports immer mal wieder messen und Sport-BEs vertilgen. Die Banane tat sehr gut, und vielleicht setze ich beim nächsten Mal statt Traubenzucker auf zuckerhaltige Getränke wie z.B. Apfelschorle statt Wasser.

Noch mehr Blogs

…und die zweite Runde an Linktipps in Sachen Diabetesblogs. An dieser Stelle auch ein Dankeschön an sugartweaks.de für die nette Blogempfehlung!

Leben mit mehr von Melissa
sugartweaks.de von Sascha
klaeuiblog von Andreas
Laufen mit Diabetes von Andreas
Rechtsfragen-Blog von Jan

Und falls ihr es noch nicht gesehen habt – diese Linktipps sind nun auch gebündelt oben in der Navigationsleiste zu finden -> Weggefährten

107

Ich gehe nicht mit einem Wert von unter 100 mg/dl abends ins Bett. Letzte Woche schwankten meine zur-Nacht-Werte zwischen 80 (dann habe ich korrigiert) und 180 mg/dl. Doch egal, wo der Wert lag – ich hatte die letzten Tage fast immer einen morgendlichen Nüchternwert von 107 +/-1 mg/dl.

So sieht also mein morgendliches Ritual aus – aufstehen, Händewaschen, BZ messen, Basalinsulin in den Oberschenkel spritzen, und dann nach der Dusche frühstücken.

Solche Konstanz beruhigt :)

Podcasts?

Wer meinen anderen Blog kennt, der weiß, dass ich leidenschaftlicher Podcasthörer bin. Und mit PlayTogether zusammen mit Carsten sogar einen eigenen Podcast betreibe, wir nehmen im Schnitt etwa 1x im Monat eine Folge auf. Schon im Krankenhaus habe ich begonnen, nach Podcasts zum Thema Diabetes zu suchen, doch so richtig zugesagt hat mir bisher noch nichts. Also, wenn jemand von euch einen brauchbaren Podcast kennt (egal ob deutsch oder englisch, aber primär Audiopodcasts und kein Video), dann immer her mit den Tipps! Beizeiten werde ich auch den ein oder anderen Podcast vorstellen, sofern er mir zusagt.

Joghurt

Es gibt ihn – BE-armen Joghurt. Ich esse sehr gern Joghurt zum Frühstück, doch der ist immer recht kohlehydratreich. Ein Almighurt beispielsweise muss schon als 2 BE pro Becher berechnet werden. Darum staunte ich nicht schlecht, als ich auf den Becher meines heutigen Joghurts geschaut hatte, den ich nur zufällig mit eingekauft hatte – pro Becher 0,6 BE. Dabei handelt es sich um den zuckerreduzierten Sahne Joghurt mild von der Firma Zott. Genauso viele Kalorien wie normaler Fruchtjoghurt, aber nur 1/3 bis 1/4 der Menge an Kohlehydrate – ein schöner Fund im Kühlregal meines Supermarktes!

Lecker - und dann auch noch in meiner Lieblingssorte Pfirsich-Maracuja!

Lecker – und dann auch noch in meiner Lieblingssorte Pfirsich-Maracuja!

(Und nein, ich habe keinen Werbevertrag mit der Firma. Bestimmt gibt es noch vergleichbare Produkte anderer Hersteller, die ich auch suchen und finden werde).

Honeymoon

Viele (Alle?) Typ 1 Diabetiker fallen über kurz oder lang nach der Diagnose und Insulinbehandlung in die sogenannte Remissionsphase. Im englischen Sprachgebrauch wird diese auch als Honeymoon-period bezeichnet, was irgendwie einen witzig-makaberen Touch hat. Die Remissionsphase bedeutet einfach dargestellt, dass sich die Bauchspeicheldrüse noch einmal aufbäumt und mehr Insulin produziert. Aufhalten lässt sich der Prozess, dass der Körper weiterhin die Betazellen zerstört, jedoch weiterhin nicht.

In diese Remissionsphase scheine ich nun gerade voll reinzulaufen. Seit etwa zwei Wochen ist mein Insulinbedarf rapide in den Keller gegangen. Sowohl morgens als auch abends ist mein Insulinfaktor von ursprünglich 3 (bzw. 2) auf eine Einheit Insulin pro Broteinheit reduziert worden, und auch meine Dosis Basalinsulin ist deutlich kleiner als zu Beginn. Ich messe häufiger als noch vor zwei Wochen, weil ich sehr oft Werte unter 80 mg/dl habe, und runde BE-Abschätzungen eher ab als auf.

Wie lange diese Phase anhält? Da bin ich gespannt. In der Literatur ist oft von 1-6 Monaten die Rede, in Foren sind einige der Meinung, diese Phase könnte auch Jahre anhalten und durch Ernährung positiv beeinflusst werden. Je älter die Person zum Zeitpunkt der Diagnose war, desto länger soll auch die Remission dauern. Auch bin ich gespannt, was passiert, wenn die Phase zu Ende geht. Steigt mein Insulinbedarf plötzlich oder eher langsam wieder an? Ist er danach höher als vorher?

Ich halte meine Blutzuckermessstreifen jedenfalls bereit.