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Lebensmittelklarheit

In Anbetracht dieses Artikels in der Zeit zum fünfjährigen Jubiläum von Lebensmittelkarheit.de bin ich mal ein wenig durch die bereits als gelöst markierten Fälle gescrollt. Und dabei auf ein Artikel zu einer Smoothieplatform gestoßen, die einen Erfahrungsbericht zu der heilenden Wirkung von Smoothies gegenüber Typ 1-Diabetes auf ihrer Website gelistet hatte.

Eine aufmerksame Kundin hat vor gut 2 Jahren darauf aufmerksam gemacht, daraufhin hat die Verbraucherzentrale eine Stellungnahme eingefordert, die jedoch ausblieb. Daraufhin kam es zu einer Abmahnung, und seither ist dieser Erfahrungsbericht von der Website entfernt worden.

Ich musste bei diesem Thema natürlich schmunzeln, doch ist dies eine ernste Angelegenheit. In Zeiten, in denen aufgrund Verweigerern der Schulmedizin noch Kinder aufgrund Insulinmangels sterben müssen, dürfen solche Falschinformationen nicht einfach nur stehengelassen werden. Insofern – wenn ihr mal auf vergleichbare Fälle stoßen solltet, zögert nicht und meldet es bei der Verbraucherzentrale oder direkt bei dieser Platform!

lebensmittelklarheit.de

Status 2016

Da lebe ich nun schon fast 3 Jahre mit dem Diabetes-Arschloch zusammen (entschuldigt den Ausdruck, aber „Monster“ finde ich als Begriff zu knuffig). Habe Höhen und Tiefen durchlaufen, bin durch die Remission gegangen, habe eine große Community an Gleichgesinnten getroffen und auch mitgestaltet. Habe den technischen Fortschritt begrüßt und mich gleichzeitig über meine Krankenkasse geärgert.

Und vieles gelernt.

Es hilft, mit dem Typ 1 entspannt durchs Leben zu gehen. Ganz besonders empfehle ich wirklich jedem zu versuchen, die Therapie an den eigenen Lebensstil anzupassen – und nicht andersherum. Ich habe Leute kennengelernt, die extrem entschlossen sind, partout immer gute Werte zu haben, die auf Dinge verzichten die sie vorher geliebt haben, bloß um keinen schlechten Blutzucker-Wert zu riskieren. Ist es das wert? Versteht mich nicht falsch, natürlich bringt diese Krankheit viele Einschränkungen mit sich – aber die Therapiemöglichkeiten sind im Jahr 2016 hochflexibel und verzeihen vieles.

Ganz besonders habe ich mich damit abgefunden, dass ich so manche Phasen stark schwankender Werte einfach nicht erklären kann. Alle paar Wochen muss ich bei gleich bleibendem Lebenstil an dem ein oder anderen Parameter herumschrauben, bis es wieder passt. So wie zuletzt, als ich zum ersten mal angefangen habe, mit Spritz-Essabständen herumzuspielen. Das ist natürlich eine Variable, die nicht immer anwendbar ist – aber wenn ich genau weiß, was ich in der nächsten Stunde essen werde, läuft die Rechnung im Kopf schon automatisch ab. Das ist eine weitere Erfahrung – ich rechne meine BE/KE schon gar nicht mehr bewusst in benötigte Insulineinheiten um. Ich weiß bei den allermeisten Sachen intuitiv, wieviel Insulin ich dafür benötigen werde. Das ist eine Entwicklung, die mein Unterbewusstsein erst im letzten Jahr „gelernt“ hat. Irgendwie schon etwas schräg, aber auch beruhigend. Die Gefahr besteht dabei aber, dass ich manchmal vergesse, ob ich schon Insulin gespritzt habe. Deshalb liebe ich meinen Insulinpen mit Display umso mehr, da der sich den letzten Zeitpunkt der Bolusabgabe sowie die Insulinmenge merken kann. Kudos an die Technik.

Apropos Technik: Da es das einzige Gerät dieser Klasse ist, das für mich bezahlbar ist, vertraue ich von Zeit zu Zeit dem Freestyle Libre. Ich empfehle wirklich jedem Typ 1er, dieses Gerät wenigstens einmal auszuprobieren. Wenigstens einen Sensor mal voll durchzutragen, sofern ihr ihn vertragt. Zwei Wochen lang den Verlauf des eigenen Blutzuckerspiegels zu verfolgen, daraus habe ich wahrscheinlich mehr gelernt als in der gesamten Zeit zuvor. Plötzlich kann ich viel besser einschätzen, wie der eigene Körper auf Dinge wie Sport, verschiedene Lebensmittel und Insulinabgaben reagiert. Selbst wenn man hinterher wieder auf die üblichen Teststreifen zurückfällt, dieses Wissen bleibt und ist pures Gold in der eigenen Therapie. Vorsicht ist dennoch geboten, denn die Gefahr besteht, zu häufig zu messen und zu vorschnell etwa einen Korrekturbolus zu geben. Aber die Erfahrung muss meiner Meinung nach jeder für sich selbst machen.

Und nicht zuletzt auch noch mal der dringende Hinweis, dass ihr zwar das Gros der Therapie selbst machen müsst, aber immer jemand da ist, der euch dabei unterstützen kann bzw. muss. Neben eurer ärztlichen Betreuung (und sucht euch nach Möglichkeit eine/n Diabetologe/in, die auf Typ 1 spezialisiert sind) meine ich insbesondere die Community, seien es z.B. bekannte Typ 1er, Stammtische und insbesondere die Online-Community, die über mittlerweile auf diversen Social-Media Platformen zu erreichen ist und in der Regel auch schnell reagiert.

Ihr seid nicht allein. Ich bin nicht allein. Ruhe bewahren und das Diabetes-Arschloch manchmal einfach Arschloch sein lassen, davon geht die Welt nicht unter – sofern ihr euch nicht unterkriegen lasst.

Und damit wünsche ich euch einen schönen und erfolgreichen Start ins Jahr 2016!

Diabetes awareness month

Es ist mal wieder so weit – der November ist angebrochen, die Tage sind spürbar kürzer geworden, es ist den ganzen Tag grau – und der Weltdiabetestag steht vor der Tür. Da hat das JDRF diese schöne Aktion ins Leben gerufen. #T1Dlookslikeme ist der Slogan – eine ganz charmante Aktion, wie ich finde.

Be my eyes!

Vor kurzem bin ich auf dieses feine Projekt aus Dänemark gestoßen: Be My Eyes. Die Idee hinter diesem Projekt ist es, blinden Menschen bei Problemen zu helfen, die sie alleine nicht lösen können. Dabei geht es im Prinzip um ganz simple Dinge:

Welche Farbe hat das T-Shirt, welches ich gerade trage?
Wann läuft die Packung Milch ab?
Wann fährt der nächste Bus von dieser Haltestelle?

Be My Eyes_Credits Emil Jupin & Thelle Kristensen

Das ganze wird gelöst – natürlich – über eine Smartphone-App. Das ist überhaupt nicht abwegig, iPhones z.B. lassen sich ganz großartig über zahlreiche Bedienhilfen benutzen. Probierts ruhig mal aus (und schreibt die Entwickler an, wenn diese vergessen haben, ihre Buttons in den Apps korrekt zu benennen, und die Vorlesefunktion Quatsch ausgibt). Bei der Be my Eyes-App kann man sich als Helfender oder Blinder registrieren. Braucht man schnell und unkomplizierte Hilfe, kann man sich über die App jemanden per Videochat zuschalten lassen, um das konkrete Problem zu lösen. Sich jemandes Augen leihen – ganz simpel eigentlich. Auf dem iPhone bekommt man als Sehender nach der Registrierung in solchen Situationen eine Push-Nachricht. Auf die man natürlich nicht reagieren muss, wenn man gerade nicht kann – dann wird die Anfrage eben jemand anderen zugestellt. Derzeit sind knapp 200.000 Sehende und 17.000 Blinde registriert. Zudem kann man seine Sprache angeben, damit man nicht etwa einem Spanier zugeteilt wird, obwohl man des Spanischen vielleicht gar nicht mächtig ist. Und zu guter Letzt ist die App auch noch mit Gamification aufgepeppt, so dass man für erfolgreiche Problemlösungen eine Art Achiement bekommt.

Und um die Brücke zurück zum Diabetes zu schlagen – Auch uns könnte solch eine App helfen. Beispielsweise, um BE/KE-Schätzungen durch die Community durchführen zu lassen. Einfach ein Foto des unbekannten mexikanischen Essens machen, hochladen, und idealerweise ne Minute später 2-3 Schätzungen zu erhalten (und – Sneak Peak – genau solch einen Prototypen habe ich auch schon in Aktion gesehen).

Klingt simpel, oder?

#dedoc-Weihnachtswichteln

Eine schöne Aktion hat die #dedoc zur Weihnachtszeit ins Leben gerufen: Das Postkartenwichteln. Alle, die sich angemeldet haben, bekamen jeweils drei Adressen zugelost, denen sie Postkarten/Weihnachtskarten schicken sollten. Im Umkehrschluss bekam man selbst also auch drei Postkarten zugeschickt. Mit diesen sollte man sich dann ablichten und das Foto in der #dedoc posten (Manch einer sagt auch „Selfie“ dazu). Gesagt – getan! Da ich ohnehin gerade testweise ein paar Postkarten habe drucken lassen, kam diese Aktion ja quasi wie gerufen.

Es kamen zwar nur zwei Postkarten hier an, beide aber sehr schön gestaltet. Danke nochmals an dieser Stelle an Nicole und Kathi!

Von den Karten, die ich selbst abgeschickt habe, habe ich immerhin eine schon „gespotted“:

Ein paar Postkarten sind noch übrig – da gibts sicher noch Verwendung :)
Postkarten!

Adventskalender: Tür #24

Tür 24

Tür #24: Und da ist der Baum auch schon geschmückt. Ich wünsche euch mit diesem Abschluss des Insulinaspekte-Adventskalender ein wunderschönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2015! Lasst euch vom Diabetesmonster nicht unterkriegen und schlemmt ordentlich im Kreise eurer liebsten. An dieser Stelle geht es in Kürze noch weiter, denn das #dedoc-Weihnachtswichteln möchte ausgewertet werden. Die Bilder landen aber zunächst auf Twitter, wo ihr sicher auch jede Menge anderer Selfies der Community finden werdet. Schaut vorbei!

Adventskalender: Tür #20

Tür 20

Tür #20: Die verdammt noch mal beste und nützlichste Stechhilfe, die es da draußen gibt: Accu-Chek FastClix. Alles andere ist Mist (Tschuldigung für die harschen Worte, aber es ist wirklich so). Gibt es als Stand-Alone, oder direkt gekoppelt ans Accu-Chek Mobile. Der Vorteil: Gleich sechs Lanzetten in einer Trommel, die man *nie* zu sehen bekommt und sich somit auch nie daran verletzen kann. Sollte man sich gönnen, sofern man (wie ich) immer noch aufs manuelle Blutzuckermessen angewiesen ist…