Hossa!
Ein aufregendes Wochenende liegt hinter uns. Wie angekündigt, bin ich am vergangenen Samstag zum Weltdiabetestag nach Berlin gefahren. Das erste persönliche Treffen der #dedoc Community stand bevor, außerdem natürlich die Veranstaltung auf dem Kongressgelände am Sonntag. Aber der Reihe nach:
Die Anreise hatte ich aus Kiel aus bereits zwei Wochen zuvor über meinfernbus.de gebucht, gleichzeitig meine erste Reise mit diesem Busunternehmen. Und auch eine recht angenehme. Zwar lief das WLAN unterwegs nicht, aber ich hatte genügend Podcasts dabei und erfreute mich immerhin an der funktionierenden Steckdose. Denn wie so ein Social Media Treffen nun mal so ist, hätte mein iPhone Akku sonst auch nicht lange überlebt. Wie dem auch sei, die Fahrt dauerte knapp fünf Stunden, und endete am ZOB in Berlin. Dass das ICC, der Ort des Geschehens, nur einen Steinwurf von dort entfernt ist, wurde mir dann auch bewusst – was die Abreise am Sonntag deutlich einfacher machen sollte. Ich wollte aber zunächst meine Sachen ins Hotel bringen, welches quasi direkt am Ku’damm gelegen nur ein paar Stationen mit der Ubahn entfernt war. Ich teilte das Zimmer mit Roman Lukas, der seine Sachen dort auch schon abgelegt hatte. Dann ging es erst einmal auf den Ku’damm, ich wollte die paar Stunden doch noch nutzen um die Geschäfte in der Gegend zu erkunden. Mein letzter Besuch in der Hauptstadt liegt immerhin fünf Jahre zurück. Ich besuchte den LEGO Store, den Apple Store, das Hard Rock Cafe und natürlich das KaDeWe.
Das Treffen mit der #dedoc Community war für 18 Uhr in der Hotellobby, bzw. 19 Uhr im Via Nova 2 geplant. In der Lobby lernte ich also eine ganze Reihe Mitstreiter kennen, insgesamt waren 16 Leute im Hotel untergebracht: Finn, Ilka, Isi, Janina, Wiebke, Bente, Sascha, Christian, Mathias, Basti, Lena, … (hab ich wen vergessen?). Basti holte uns dort ab, und nach einem ersten (teuren) Bier gings mit der S-Bahn zum Via Nova, dem Lokal, in dem auch der Berliner Typ 1-Stammtisch („Die jungen Wilden„) einmal im Monat zusammenkommt. Hier stießen noch Tine, Klara, „der mit dem Schild“, Jan und Richard zu uns.
Es gab eine große Vorstellungsrunde, aber erst, nachdem eine Runde Blutzuckerbingo gespielt wurde. Mit meinen gemessenen 157 mg/dl lag ich vom Durchschnittswert 151 mg/dl (gleichzeitig „Zielwert“) gar nicht so weit entfernt. Hier hatten wir ein paar sehr schöne Stunden, und neben dem allgemeinen Kennenlernen wurden auch ein paar organisatorische Dinge für den Sonntag geplant. Nachdem wir das Via Nova wieder verlassen hatten, ging ein Teil der Gruppe zurück ins Hotel, während ich mit dem anderen Teil noch eine der „hippen Locations“ aufsuchten – genauer das sogenannte X-Terrain. Mehr als ein Jägermeister wurde dann doch nicht getrunken, denn so hipp war der Schuppen auch wieder nicht.
Der Sonntag begann, wie sollte es auch anders sein, mit einem ordentlichen Hotelfrühstück, reichlich Kaffee und verdammt guten Pancakes. Dann fuhren wir, verteilt auf vier Fahrzeuge, zum Congresszentrum, dem Ort des Weltdiabetestags. Wir hatten sogar unseren eigenen #dedoc Stand in direkter Nachbarschaft zum Stand von DiabetesDE, mit einem Plakat und einer Twitterwall. Ziel war, mit möglichst vielen Besuchern #bzbingo zu spielen und ihnen einen blauen Kreis auf die Wange zu malen (den sogenannten Blue Circle), und das ganze zu fotografieren. Das Foto erschien dann fast live auf der Twitterwall. Tolle Aktion!
Der #dedoc Stand samt Twitterwall
Von den angebotenen Vorträgen war das allermeiste leider auf Typ 2 Diabetiker abgezielt, sogar die Vorträge, von denen man dies eigentlich nicht erwartet hätte (etwa „Pen oder Pumpe?“). Auf den Ständen der verschiedenen Firmen gab es hingegen viel zu entdecken. Nicht nur nahm ich ein paar neue Messgeräte mit, sondern schaute mit praktische Utensilientaschen an, Insulinpens und neue Entwicklungen, die die Insulinwirkung verbessern sollen (und von denen ich noch nicht weiß, was ich von ihnen halten soll). Auf der „Spaßbühne“ wurden seltsame Yogaübungen aufgeführt. Interessant waren aber auch die Menschen, die ich dort traf. Nicht wenige erkannte ich aus der Focus Diabetes wieder, und natürlich war auch Matthias Steiner dort. Auch Kinder, die selbstverständlich ihren Blutzucker maßen (oft mit glitzernden BZ-Messgeräten) waren für mich eine neue Erfahrung. Ein älterer Herr brach in der Nähe mit zu niedrigem Blutzucker zusammen und wurde mit „richtiger Cola“ aus einer Cola Light-Flasche wieder aufgepäppelt, was für einige Schreckmomente sorgte.
hello #ddog
Klara, Ilka et moi
Um 15.30 Uhr war die Social Media Talk Runde angesetzt – eine Podiumsdiskussion moderiert von Bastian Hauck, und begleitet von Tine, Ilka, Corinna von den Jungen Wilden und Richard von der Deutschen Diabetes Hilfe. Hier ging es nicht zentral um #dedoc, sondern eher um den Austausch (und dessen Einordnung und Bedeutung) in den sozialen Medien untereinander. Die fünf haben sich wirklich gut geschlagen! Mit dem Ende dieser Veranstaltung ging auch der Weltdiabetestag zu Ende, nicht natürlich, ohne vorher ein Gruppenfoto geschossen zu haben.
Tine, Bast und Richard während der Podiumsdiskussion
Die #dedoc Community
Den Abend ließen wir in einem amerikanischen Burgerrestaurant ausklingen, direkt am ZOB. Dann ging es für mich zurück nach Kiel.
Fazit:
Eine tolle Community hat sich da gebildet! Mehr als zuvor wurde mir gewahr, in welcher Minderheit wir Typ 1er selbst auf solch einer Veranstaltung sind. Ob wir mit unseren Aktionen und Flyern mehr Aufmerksamkeit für #dedoc generieren konnten, wird sich sicherlich in den nächsten Wochen und Monaten zeigen. Von der Veranstaltung selbst war ich aber etwas enttäuscht. Es wirkte irgendwie leer, trotz der anscheinend 5500 verzeichneten Besucher. Und schließlich zielten die Vorträge auch kaum auf uns ab. Dennoch, es war toll, die ganze Truppe endlich mal kennenzulernen. Ob ich zum T1Day fahren werde, der für Ende Januar angesetzt ist, kann ich jetzt noch nicht sagen – vom Programm her dürfte diese Veranstaltung aber deutlich reizvoller sein als der Weltdiabetestag.
Großangelegtes #bzbingo
Meine Zuckerwerte waren an diesem Wochenende leider durchweg zu hoch, haben sich mittlerweile aber wieder eingependelt.
Ein zertrümmerter Accu-Chek Stand zum Ende der Veranstaltung