Vor kurzem bin ich auf dieses feine Projekt aus Dänemark gestoßen: Be My Eyes. Die Idee hinter diesem Projekt ist es, blinden Menschen bei Problemen zu helfen, die sie alleine nicht lösen können. Dabei geht es im Prinzip um ganz simple Dinge:
Welche Farbe hat das T-Shirt, welches ich gerade trage?
Wann läuft die Packung Milch ab?
Wann fährt der nächste Bus von dieser Haltestelle?
Das ganze wird gelöst – natürlich – über eine Smartphone-App. Das ist überhaupt nicht abwegig, iPhones z.B. lassen sich ganz großartig über zahlreiche Bedienhilfen benutzen. Probierts ruhig mal aus (und schreibt die Entwickler an, wenn diese vergessen haben, ihre Buttons in den Apps korrekt zu benennen, und die Vorlesefunktion Quatsch ausgibt). Bei der Be my Eyes-App kann man sich als Helfender oder Blinder registrieren. Braucht man schnell und unkomplizierte Hilfe, kann man sich über die App jemanden per Videochat zuschalten lassen, um das konkrete Problem zu lösen. Sich jemandes Augen leihen – ganz simpel eigentlich. Auf dem iPhone bekommt man als Sehender nach der Registrierung in solchen Situationen eine Push-Nachricht. Auf die man natürlich nicht reagieren muss, wenn man gerade nicht kann – dann wird die Anfrage eben jemand anderen zugestellt. Derzeit sind knapp 200.000 Sehende und 17.000 Blinde registriert. Zudem kann man seine Sprache angeben, damit man nicht etwa einem Spanier zugeteilt wird, obwohl man des Spanischen vielleicht gar nicht mächtig ist. Und zu guter Letzt ist die App auch noch mit Gamification aufgepeppt, so dass man für erfolgreiche Problemlösungen eine Art Achiement bekommt.
Und um die Brücke zurück zum Diabetes zu schlagen – Auch uns könnte solch eine App helfen. Beispielsweise, um BE/KE-Schätzungen durch die Community durchführen zu lassen. Einfach ein Foto des unbekannten mexikanischen Essens machen, hochladen, und idealerweise ne Minute später 2-3 Schätzungen zu erhalten (und – Sneak Peak – genau solch einen Prototypen habe ich auch schon in Aktion gesehen).
Klingt simpel, oder?