Insulin ist teuer. Teststreifen sind teuer. Alles ist teuer, was wir als Typ 1er tagtäglich brauchen, um unseren Blutzucker im Zaum zu halten – um zu überleben. Wir sollten dankbar sein dafür, dass wir an einem Ort leben, an dem unsere Versorgung mit all diesen Utensilien sichergestellt ist. Nicht überall ist das so.
Aktuell strömen viele Menschen auf der Hoffnung nach Sicherheit nach Europa. Rein statistisch müssten da eine Menge Diabetiker darunter sein. Wer kümmert sich um sie? Wie wird die nötige Versorgung sichergestellt – oder noch wichtiger – werden überhaupt Diagnosen gestellt? Hier in Kiel bin ich schon einer Menge Flüchtlingen begegnet. Freundlichen Menschen, denen ich den Weg zur Unterkunft erklärt habe. Ich habe gespendet, und verfolge die lokalen Initiativen mit großem Interesse. Ich kenne die Geschichten meiner Großeltern, die selbst einmal auf der Flucht waren und hier Sicherheit fanden.
Vor kurzem ist jemand in meiner Familie gestorben – eine Person, die Typ 2 Diabetes hatte. Die letzten Einmalpens aus ihrem Insulinvorrat habe ich gespendet. Die Einrichtung, die sich speziell um die Annahme und Verteilung von Diabetesutensilien kümmert, heißt Insulin zum Leben. Falls ihr zufällig auch mal Vorräte übrig habt, die ihr nicht mehr benötigt (und hoffentlich aus einem besseren Anlass als jetzt der meine…), dann überlegt doch auch, das einem guten Zweck zukommen zu lassen. Bedenkt aber, dass die Mittel noch ausreichend haltbar sein sollten (mindestens 4 Monate), und beim Versand von Insulin sollten zudem die Temperaturen beachtet werden.
Wenn ihr auch spenden mögt, dann findet ihr hier alle Informationen. Und wenn ihr speziell Menschen, die auf der Flucht sind, helfen wollt, findet ihr in eurer Kommune sicher die nötigen Informationen. Für Kiel sieht diese Seite z.B. so aus.