Gestern Abend lief, wie jeden Mittwoch, der #dedoc – an dem ich aber nicht teilnehmen konnte. Eigentlich schade, war das Thema des Abends doch Diabetes und Sport. Doch stattdessen habe ich das erste Mal seit der Diagnose wieder mit meiner alten Mannschaft einen ganzen Abend lang Volleyball gespielt!
Darauf habe ich mich sehr gefreut, und natürlich auch vorbereitet. Wie sehr der Zucker bei anstrengender körperlicher Betätigung in den Keller gehen kann, das habe ich zuvor nur bei einer Spinning-Einheit in der Klinik testen können.
Folgendermaßen bin ich an die Sache herangegangen: Das Abendessen, bestehend aus 7 BE, habe ich nur zur Hälfte mit Bolusinsulin abgedeckt – ich spritzte 4 Einheiten. Eine Stunde später, also unmittelbar vor der Abfahrt zur Halle, maß ich einen BZ von 256 mg/dl – etwas mehr als ich erwartet hatte, aber noch nicht im kritischen Bereich. Mit einem zu hohen Blutzucker sollte man nämlich auch keinen Sport betreiben. In der Schulung sagte man mir, dass man mit einem Zucker von 300 mg/dl keinen Sport machen sollte, sondern lieber einen Ketontest machen. Fragt hierzu aber lieber nochmal den Diabetologen eures Vertrauens.
Eine Stunde nach Trainingsbeginn (incl. Begrüßung, Netzaufbau, Warmspielen etc.) machte ich den ersten BZ-Test – der bereits auf 116 mg/dl gefallen war. Krass, das ging fix. Also aß ich die Hälfte meiner Banane und einen Traubenzucker, und spielte weiter. 30 Minuten später – 109 mg/dl und der Rest der Banane. Weitere 30 Minuten später – 113 mg/dl und noch zwei Traubenzucker, und es folgte etwa noch eine halbe Stunde intensives Spiel. Zum Ende des Tages nahm ich vorsichtshalber noch einen Traubenzucker, und maß erst zu Hause wieder – diesmal 155 mg/dl um 23:15 Uhr.
Das ging ja gut! Ich war mir nicht ganz sicher, inwieweit sich der Zucker nach dem Sport noch verändern wird, aber das hängt sicher auch von der Art der Betätigung ab. Wenn ich, falls der Frühling dieses Jahr wirklich noch mal kommen sollte, wieder meine Laufschuhe auspacken werde, dann werde ich das Thema noch weit vorsichtiger angehen. 155 mg/dl erschienen mir aber als ausreichend sicher für die Nacht. Um 7 Uhr morgens hatte ich dann einen Wert von guten 95 mg/dl.
Also alles richtig gemacht? Ich schätze für mich, dass es besser nicht hätte laufen können. Vor einer geplanten Sporteinheit lieber eine Kohlehydrat-reiche Mahlzeit essen und den Bolus etwas sparsamer bemessen, dann kann man mit einem guten Puffer in die Aktivität einsteigen und muss nicht noch zusätzliche BE einwerfen. Und während des Sports immer mal wieder messen und Sport-BEs vertilgen. Die Banane tat sehr gut, und vielleicht setze ich beim nächsten Mal statt Traubenzucker auf zuckerhaltige Getränke wie z.B. Apfelschorle statt Wasser.